GLATTEIS-ALARM IN DEUTSCHLAND: Keine Entwarnung beim Wetter "Unbedingt vorsichtig sein!"
Regen auf gefrorenem Boden hat Straßen und Gehwege in Teilen Deutschlands in gefährliche Rutschbahnen verwandelt. Größere Unfälle gab es bis zum Freitagmorgen aber nicht. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte am Morgen, es könne verbreitet Glätte auftreten, in der Nordhälfte teils markante Glätte. Erst im Tagesverlauf sei mit einer Entspannung zu rechnen. Bereits am Donnerstag hatte Glätte den Berufsverkehr behindert.
Laut der Warnkarte bestand am Freitagmorgen vor allem rund um Berlin, in Teilen Brandenburgs, Thüringens, Niedersachsens, Nordrhein-Westfalens und in Sachsen «erhöhte Glättegefahr durch gefrierenden Regen». Die Warnungen galten zunächst bis 10.00 Uhr.
Die Meteorologen riefen in einigen Regionen dazu auf, nicht notwendige Aufenthalte im Freien und Fahrten zu vermeiden. Zudem müsse mit Behinderungen gerechnet werden. Die Glätte fiel mit dem Warnstreik bei der Deutschen Bahn zusammen. Um zur Arbeit zu kommen, muss mancher das Auto nehmen, weil viele Zugverbindungen ausfallen.
Fußgänger und Autofahrer mussten deutlich mehr Zeit einplanen. In der Region Hannover sei es seit Donnerstagnachmittag zu knapp 20 Unfällen gekommen, die mit der Wetterlage zusammenhängen, sagte ein Sprecher der Polizei am Freitagmorgen. Abgesehen von vereinzelten leichten Verletzungen habe es hierbei keine größeren Schäden gegeben.
Auf der Autobahn 72 in Sachsen bei Hartenstein geriet laut Polizei auf eisglatter Fahrbahn ein Auto ins Schleudern und prallte gegen die Mittelleitplanke. Verletzt wurde bei dem Unfall am Donnerstagabend den Angaben zufolge niemand. Zwei Leichtverletzte gab es bei einem Glätteunfall auf der A70 in Oberfranken.
In Berlin waren Gehwege und Nebenstraßen über Stunden teilweise vereist. Die Feuerwehr in der Hauptstadt sprach am Donnerstag auf der Online-Plattform X, vormals Twitter, von einem Ausnahmezustand. Nach Angaben eines Feuerwehrsprechers beruhigte sich die Lage ab 21.00 Uhr. Noch am Freitagmorgen war es stellenweise glatt. Die Polizei teilte mit, die Einsatzlage sei zunächst nicht auffällig gewesen.
In Nordrhein-Westfalen hatte bereits am Donnerstagabend gefrierender Regen für große Probleme in Teilen des Landes gesorgt. In Wesel wurde die Niederrheinbrücke wegen einer vereisten Fahrbahn zeitweilig komplett gesperrt. Auf der Autobahn 2 in Ostwestfalen war die Abfahrt Herford/Bad Salzuflen so glatt, dass die Polizei sie sperrte. In Moers berichteten Feuerwehrleute, dass sie teilweise nicht an Unfallstellen herangekommen seien, weil die Anfahrt durch andere Unfälle behindert worden sei. Rettungswagen hätten Verletzte nur in Schrittgeschwindigkeit in die Kliniken fahren können.
Laut Deutschem Wetterdienst müssen Fußgänger und Autofahrer am Freitag weiterhin mit Glätte rechnen. In der Vorhersage hieß es: «Tagsüber vor allem über der Mitte noch Gefahr von örtlich gefrierendem Sprühregen. Im Tagesverlauf Entspannung der Glättesituation.»
Die WELT-Wettervorhersage mit Maira Rothe.
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