Gefährliche Eisglätte hat am Donnerstagabend Fußgänger und Autofahrer in Teilen Deutschlands vor Herausforderungen gestellt. Die Feuerwehr in Berlin sprach auf der Online-Plattform X, vormals Twitter, von einem Ausnahmezustand und einer hohen Auslastung. Alle verfügbaren Rettungswagen seien im Einsatz. In Potsdam kam es wegen des Glatteises zu mehreren Verkehrsunfällen, wie dort die Feuerwehr ebenfalls auf X mitteilte.
Auch in Niedersachsen mussten sich die Menschen am Abend auf glatte Straßen und rutschige Gehwege einstellen. Eine amtliche Warnung vor Glätte durch gefrierenden Regen galt in einem Streifen zwischen Uelzen und Göttingen über die Region Hannover bis nach Osnabrück und ins südliche Emsland. Nur der Norden von Niedersachsen war nicht betroffen. In Westerstede (Kreis Ammerland) kam am Abend ein Mann mit seinem Fahrzeug wegen dichten Nebels von der Fahrbahn ab, wurde zwischen zwei Bäumen eingeklemmt und schwer verletzt.
Der Deutsche Wetterdienst warnte ab dem Nachmittag vor erhöhter Glättegefahr durch gefrierende Nässe. Es wurde zur Vorsicht aufgerufen. In Berlin wurde die Bevölkerung via Warn-App «Nina» informiert: Im gesamten Stadtgebiet sei mit «markanter Glätte» vor allem auf den Gehwegen zu rechnen. Auf vermeidbare Aktivitäten im Freien sollten die Menschen besser verzichten, hieß es.
Auch für Teile von Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen warnten die Experten des DWD vor Glatteisgefahr. Besonders betroffen sei die Region zwischen dem Harz und der Altmark in Sachsen-Anhalt, aber auch der Norden von Sachsen und der Südharz in Thüringen, sagte ein DWD-Sprecher am Donnerstagabend. Auf der Autobahn 72 nahe Hartenstein schleuderte ein Mann am Abend mit seinem Auto gegen die Mittelplanke. Verletzt wurde bei dem Unfall niemand, der Sachschaden belief sich laut Polizei auf etwa 27 000 Euro.
In Nordrhein-Westfalen kam es glättebedingt allein in der Stadt Hamm zu einem Dutzend Unfällen ohne Personenschäden. Warnungen gab es außerdem unter anderem im Kreis Borken, in Paderborn und in Münster, wo am Abend eine Bauerndemonstration mit rund 1900 Traktoren stattfand. Auch die Stadt Oberhausen warnte die Autofahrer. Streuwagen seien unterwegs. «Bitte fahren Sie vorsichtig», hieß es.
Der Deutsche Wetterdienst teilte mit, dass es auch am Freitagvormittag wegen gefrierenden Sprühregens oder Schneegriesel glatt werden kann.
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