Karl-Theodor zu Guttenberg galt in der Ära Merkel als einer der vielversprechendsten Politiker in Deutschland. 2009 wurde er zum Minister für Wirtschaft und Technologie ernannt, anschließend war er bis 2011 Minister der Verteidigung. Dann erkannte die Universität Bayreuth dem CSU-Politiker aufgrund von Plagiatsvorwürfen seinen Doktorgrad ab, der Minister trat infolgedessen im März 2011 von allen Ämtern zurück. In seine Zeit als Verteidigungsminister fällt unter anderem die Abschaffung der allgemeinen Wehrpflicht. Im Gespräch mit Sandra Maischberger spricht er darüber, ob er die Wehrpflicht heutzutage auch noch abschaffen würde, wie er über die aktuelle Weltlage denkt und ob er sich eine Rückkehr in die Politik vorstellen könnte.
00:00 Begrüßung & Einführung
02:15 Über Pistorius' Äußerungen zur "Kriegstüchtigkeit" Deutschlands
03:10 Zum Zustand der Bundeswehr
03:50 War die Abschaffung der Wehrpflicht ein schwerer Fehler?
09:00 Drohen Flächenbrände aus den Kriegen in der Ukraine und Nahost?
10:35 Über Xi JinPing
13:10 "Blonder Bully": Donald Trump eine Gefahr für den Weltfrieden?
14:50 Über seinen Rücktritt nach der Plagiatsaffäre 2011
16:40 Über das politische Geschäft, Macht und Selbstinszenierung
20:45 Über Markus Söder
22:00 Friedrich Merz als künftiger Kanzler?
22:35 Über Ex-Kanzlerin Angela Merkel
Diese ist für zu Guttenberg vollständig ausgeschlossen. Es werde keine Rückkehr in die aktive Politik geben, so der Verteidigungsminister a.D.. Die Jahre als Politiker seien so intensiv gewesen, dass er am Ende „körperlich und geistig ein Wrack“ gewesen sei. Auch hätte das politische Geschäft seinen „Charakter verdorben“, man sei als Politiker „oft einsam“. Die „Rückkehr in ein normales Leben“ sei für ihn das Beste gewesen.
Die Wehrpflicht abzuschaffen sei im Jahr 2009 durch den ihm auferlegten „Sparzwang“ die richtige Entscheidung gewesen. Heutzutage würde man diese Entscheidung wohl anders abwägen, so zu Guttenberg. Die politische Lage hätte sich vor allem durch den Krieg Russlands in der Ukraine gewandelt. Eine Wiedereinführung der Wehrpflicht könne man diskutieren, diese sei jedoch mit erheblichen Kosten verbunden.
Lob hat er für einen seiner Nachfolger: Verteidigungsminister Boris Pistorius sei laut Guttenberg ein „echter Lichtblick“. Auch die Formulierung des Ministers, dass Deutschland „kriegstüchtig“ sein müsse, teilt zu Guttenberg.
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Außerdem zu Gast waren:
Claudia Major (Militärexpertin)
Ina Ruck (Leiterin ARD-Studio Moskau)
Anja Kohl (ARD-Börsenexpertin)
Dagmar Rosenfeld (Chefredakteurin Welt am Sonntag)
Hajo Schumacher (Journalist und Autor)
Twitter: / maischberger
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