Schüsse aus fahrenden Autos, Maschinenpistolen und sogar eine Handgranate: In Stuttgart eskaliert ein brutaler Krieg zwischen zwei multiethnischen Banden. Fast 20 Schießereien hat es dort seit dem Sommer 2022 gegeben, mehrere Tote und Verletzte.
Anders als in Berlin oder Köln eint die jungen Männer kein Clan, keine Nationalität, sondern der Nervenkitzel. "Wir bezeichnen es als Kriminalität als Lebensentwurf, crime as a lifestyle. Die Männer sind 18 bis 28 Jahre, multiethnisch, fast alle haben einen Migrationshintergrund. Die meisten stammen aus bildungsfernen Milieus", sagt Andreas Stenger, Chef des Landeskriminalamts (LKA).
Etwa 500 junge Männer umfasst allein der schnell wachsende Kern der Banden. Ihr Vorbild, ihr Kitt: Rapper wie Eska und Dardan. "Das sind Leute, die singen ja selber: Wir sind kriminell, aber es geht uns nicht ums Gewinnen. Es geht um Ehre und Respekt. Das ist das, was ich als 'toxischen Ehrbegriff' und 'gewalt-legitimierende Männlichkeit' beschreibe", so der LKA-Chef.
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